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Vorrede,
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Ein ſchönes Wort jenes Wort des Propheten: „„Thuet
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Salz darein!“
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Als zu dem Propheten Eliſa die Männer von Jericho ka»
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men und klagten, daß das Waſſer der Stadt böſe und das Land
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unfruchtbar ſey, ſprach er: „„Bringet mir her eine neue Schaale
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und thut Salz darein!“ Und ſie brachten es ihm z da ging
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er hinaus zu der Waſſerquelle und warf das Salz hinein und
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machte ſie mit dem Worte des Herrn geſund*).
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Unſer theurer Krummacher hat es am lebhafteſten gefühlt,
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daß dieſes prophetiſche Wunder ſymboliſche Bedeutung hat und
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geiſtlich zu allen Zeiten in der Gemeinde wiederholt werden muß.
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Wenigſtens müſſen wir beſtändig um die geiſtliche Erneuerung
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deſſelben flehen. Wir ſehnen uns danach, wir erflehen ſie. Auch
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unſere Brunnen ſind abgeſtanden , faul, vergiftet und hauchen
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den Tod aus , der nicht eine Stadt und Gegend , ſondern eine
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Welt zu verderben droht, und in unſern Tagen ſchreklicher als
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jemals vorher wüthet. Jene vergifteten Brunnen ſind die Wiſ-
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ſenſc<aften, die in ſchreFlicher Lo8gebundenheit von allem
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Göttlichen mit ihren ſelbſtgemachten Geſezen das geſammte Uni-
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verſum zu umſchließen ſich anmaaßenz die Künſte, die ihrem
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urſprünglichen Beruf, Weiſſagerinnen zu ſeyn vom Jenſeits,
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hohnlachend Valet gegeben haben, um die Sünde mit dem Glanze
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der Verklärung zu umweben z; eine Theologie, die aus dem
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Eignen redet, wie der Vater der Lügen, und die inwendig ca-
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naanitiſch geſinnt fich, den Leviten - Ro> heuchleriſ<) umgeworfen
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hat; eine Philoſophie, welche das Nicht-Seyn des Aller-
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Hegel üb. Kunſt u. Rel. 1
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